Die überregional agierenden Schachteams aus Schleswig-Holstein hatten heute keine Einsätze, dafür ging es auf Landes-, Verbands- und Bezirksebene rund.
Lübecker SV II ist nun designierter Landesliga-Meister, herzlichen Glückwunsch zu diesem überzeugenden und eventuell gar wichtigen Erfolg, falls die erste Garnitur der Lübecker noch in den Oberliga-Abstiegsstrudel geraten sollte. Vieles in der Landesliga und in den Verbandsligen hängt somit vom Schicksal von Lübecker SV I und SC Agon Neumünster I ab, die erst in der zweiten Aprilhälfte ihren vorletzten Saisonspieltag zu absolvieren haben.
In der Landesliga betrifft dies sowohl die Aufstiegs- als auch die Abstiegsfrage. Ob die Reserve der Lübecker die Oberliga-Ansprüche der eigenen Ersten absichern muss oder ob doch SV Bargteheide I bzw. SK Doppelbauer Kiel I in die Oberliga nachrücken dürfen, all dies wird sich erst nach dem Saisonfinale aufzeigen.
Und die Teams, die in der Landesliga um den Klassenerhalt zittern, werden zudem verstärkt ein Auge auf das abstiegsbedrohte Oberliga-Team vom SC Agon Neumünster I werfen. In größter Abstiegsnot sind hier die beiden Nord-Vereine Eckernförder SC I und MTV Leck I. Abstiegssorgen müssen sich nach den Niederlagen am aktuellen Spieltag auch noch SK Norderstedt II und SV Bad Schwartau I machen, allerdings haben sie gegenüber der Nord-Konkurrenz bereits mehr auf der Habenseite verbuchen können. SF Bad Segeberg I und SK Schwarzenbek I konnten sich durch die Erfolge vom 8. Spieltag eine günstige Ausgangsposition im Kampf um den Landesliga-Klassenerhalt verschaffen.
Auf Landesliga-Kurs bleiben auch weiterhin die Teams Elmshorner SC I (Tabellenerster in der Verbandsliga A) und SG Turm Kiel II (Tabellenerster in der Verbandsliga B), obwohl beide am vorletzten Spieltag überraschenderweise jeweils einen Mannschaftspunkt abgeben mussten. Während Elmshorn vermutlich noch einen Abschlusserfolg gegen Husum benötigt, sollte der aktuelle Vorsprung von SG Turm Kiel II ausreichen, um selbst im Falle einer Niederlage gegen TuRa Harksheide I aufzusteigen, denn es ist kaum davon auszugehen, dass TuRa die Begegnung mit 8:0 gewinnen wird…
Und wie sieht die Abstiegssituation in den beiden Verbandsligen aus?
In der Verbandsliga A ist das Team MTV Leck II definitiv abgestiegen, in akuter Abstiegsnot befinden sich zudem Flensburger SK I, SF Burg I, SG Glückstadt I und wenn es ganz schlecht läuft auch noch Husumer SV I. Für diese Teams wird es vor allem darauf ankommen, wie sich die Abstiegskonkurrenz gegen die vermeintlichen Spitzenteams schlagen wird. In der Verbandsliga A bleibt es also bis zum Abschluss weiterhin sehr spannend.
Die Abschlussrunde der Verbandsliga B bietet ein kurioses Bild: hier gibt es direkte Duell zwischen dem Tabellenersten und Tabellenzweiten, zwischen dem Tabellensiebten und dem Tabellenachten (SV Bad Oldesloe I und Eutiner SV I) sowie den Kampf um die rote Laterne zwischen den beiden designierten Absteigern (SK Kaltenkirchen I und Lauenburger SV I). Der Rest der Verbandsliga-Teams scheint sich auf eine ruhigen Saisonausklang einstellen zu können, wobei Möllner SV I ggf. noch etwas Obacht auf den Ausgang der Begegnung zwischen Bad Oldesloe und Eutin halten muss, um nicht doch noch auf den 8. Tabellenplatz abzurutschen und womöglich noch ein dramatisches Saisonende erleben zu müssen.
Und wie sieht die Situation in den vier Bezirksligen aus?
Im Schachbezirk Nord läuft es auf ein Aufstiegsfernduell zwischen Flensburger SK II und Schleswiger SV I hinaus. Für Flensburg II könnte der Meisterschaftsgewinn von enormer Bedeutung sein, nämlich dann, wenn es der eigenen Ersten nicht gelingen sollte, sich in der Verbandsliga A zu behaupten. Als drittes Team im Bunde hegt auch Eckernförder SC II noch minimale Aufstiegschancen, die aber nur rein theoretischer Natur sind. Aus dem Aufstiegswettbewerb hat sich indessen SV VHS Rendsburg II mit einer Niederlage gegen Eckernförde II verabschiedet. Die Kanalstädter werden damit die Bezirksliga Nord mit einem soliden Mittelfeldplatz abschließen. Im unteren Mittelfeld wird Kropper SC landen, die in dieser Spielzeit die rote Laterne nicht mit nach Hause schleppen. Um diese Problematik werden sich die Teams Husumer SV II und SC Schleispringer Kappeln kümmern müssen, die aber immerhin im direkten Duell jeweils den ersten Mannschaftspunkt der Saison erkämpfen konnten.
Die SG Turm Kiel spielt eine ausgesprochen gute Saison. Neben den Erfolgen von Turm I und Turm II steht SG Turm Kiel III kurz vor dem Aufstieg in die Verbandsliga. Entscheidenden Charakter wird hier das direkte Duell mit dem noch einzigen Verfolger Kieler SG II haben. Eine ordentliche Spielzeit spielen auch die Teams Kieler SG III, SVG Friedrichsort I, VSF Flintbek I und SK Doppelbauer Kiel III, die jegliche Abstiegssorgen los sind. Die beiden Ex-Verbandsligisten Raisdorfer SG I und TuS Holtenau I müssen noch ein bisschen Vorsicht walten lassen, in größter Abstiegsnot befinden sich aber die Teams TSV Hessenstein I und Heikendorfer SV I.
Im Schachbezirk West konnte sich SV Merkur Hademarschen I gegen SV VHS Heide I durchsetzen, was nun die besten Aufstiegschancen für eine Verbandsliga-Rückkehr an SV Holstein Quickborn I übergibt. Allerdings müssen sich die Eulenstädter noch im direkten Duell gegen die Dithmarscher Kreisstädter behaupten. Die ersten beiden Abstiegsplätze sind fest in der Hand von Büsumer SV I und SV Holstein Quickborn II. Neben den bisher benannten West-Teams müssen sich die restlichen Teilnehmer noch Gedanken machen, um am Ende nicht unbedingt auf dem 8. Tabellenplatz einzulaufen und damit womöglich den Fahrstuhl nach unten zu betreten.
Im Südosten wird der Verbandsliga-Aufstieg im Fernduell zwischen SF Bad Segeberg II und Lübecker SV V ausgespielt. Da Segeberg I mittlerweile gute Aussichten auf den Landesliga-Klassenerhalt besitzt, könnte man sich in der Kalkbergstadt ggf. mit einem Verbandsliga-Aufstieg der Reserve anfreunden. Die Teams SV Bargteheide II, SK Schwarzenbek II, Lübecker SV VI und SV Bad Schwartau II können die Saison ruhig ausklingen lassen. Ahrensburger TSV I muss noch etwas darauf achten, was die Abstiegskonkurrenz treibt, doch in deutlich größerer Abstiegsnot befinden sich die Teams SK Norderstedt III und Möllner SV II, während SV Bad Oldesloe II nach der Niederlage gegen SV Bargteheide II im Stormarn-Derby nun definitiv als Tabellenletzter feststeht.
Warten wir also den finalen Spieltag ab, der noch verschiedene Chancen auf Korrekturen bietet…