Saisonabschluss in den schleswig-holsteinischen Landes- und Verbandsligen... Was gibt es zu berichten?

Die schleswig-holsteinischen Teams, die auf überregionaler Ebene agieren, haben durchaus einige Erfolge erzielt: SK Norderstedt I konnte gegen Erfurter SK I seinen ersten historischen Erstligasieg erkämpfen, zudem gab es Teamunentschieden gegen Bayern München und SV Hockenheim. Das Schachteam des Preetzer TSV hat noch Chancen auf den Klassenerhalt in der 2. Liga und das Team SG Turm Kiel I stand bereits als vorzeitiger Oberliga-Meister und Aufsteiger in die 2. Liga fest. Lübecker SV I konnte sich in der Oberliga Nord halten und SV Bargteheide I belegte in Endklassement den 8. Platz. Von den Platzierungen von Preetz, Bargteheide und den mecklenburgischen Teams der SF Schwerin wird am Ende auch abhängen, wie sich die Abstiegsregelungen innerhalb der Ligen aufzeigen. Zur Zeit stellt sich dieses indessen aber noch als reichlich unübersichtlich dar, zumal die Erstliga- und Zweitliga-Saison noch nicht beendet ist.

In der Landesliga Schleswig-Holstein spielte SC Agon Neumünster I eine überragende Saison und kehrt nach nur einer Spielzeit Abwesenheit nun wieder in die Oberliga Nord zurück. Den Neumünsteranern gelang dabei das Kunststück, alle neun Landesligakämpfe zu gewinnen! Vizemeister mit bereits deutlichem Abstand wurde das Team Lübecker SV II vor dem Team des Drittplatzierten SK Doppelbauer Kiel I. Eine Saison ohne größere Sorgen und ohne Abstiegsnöte konnten die Teams SV Bad Schwartau I, SK Norderstedt II und Lübecker SV III spielen, die sich allesamt im sicheren Mittelfeld tummeln. Spannend war es über die gesamte Saison im Abstiegskampf, an dem sich vorwiegend vier Teams beteiligten. Am Ende konnten sich die Teams Eckernförder SC I und SK Schwarzenbek I oberhalb der nominellen Abstiegsränge platzieren, während vermutlich der Tabellenvorletzte Kieler SG I und ganz sicher der Tabellenletzte Itzehoer SV I in die Verbandsliga steigen werden.

In der Verbandsliga A konnte sich MTV Leck I als vorzeitiger Meister im Aufstiegszweikampf gegen Elmshorner SC I durchsetzen. Damit können die Nordfriesen in die Landesliga Schleswig-Holstein zurückkehren, während die Krückaustädter einen weiteren Aufstiegsanlauf nehmen müssen. Die Teams SF Burg I, SV VHS Rendsburg I, SC Agon Neumünster II, Husumer SV I, Flensburger SK I und SG Glückstadt I konnten nie gefährdet den Verbandsliga-Verbleib sichern, während die Richtung des Fahrstuhls für SV Merkur Hademarschen I und Schleswiger SV I schon frühzeitig nach unten zeigte.

Spannender verlief es in der Verbandsliga B. Dort standen sowohl der Landesliga-Aufstieg als auch die Platzierungen in den Abstiegsregionen erst nach der Schlussrunde fest. Das Team der Segeberger SF I veredelte die tolle Saison in der letzten Runde durch einen Erfolg über den Eutiner SV und sicherte sich somit die sofortige Rückkehr in die Landesliga. Das sehr spielstarke und mit mehreren Meisterklasse-Spielern gespickte Team von SG Turm Kiel II hat ebenfalls eine gute Saison gespielt und wird als Vizemeister in der Saison 2016/17 sicherlich einen neuen Aufstiegsversuch Richtung Landesliga starten. Lange spielte auch Möllner SV I um den Landesliga-Aufstieg mit, wenngleich ihnen im Endspurt der Saison ein wenig die Luft ausging. Trotzdem ist Platz 3 in dieser starken Verbandsliga-Staffel eine beachtliche Leistung. Zufrieden wird auch TuRa Harksheide I sein, am Ende ist der 4. Platz in der Verbandsliga B zu verbuchen. Im Mittelfeld landeten etablierte und gestandene Teams wie SV Bad Oldesloe I und Eutiner SV I. Den Stormarnern ging trotz sehr gutem Saisonstart mal wieder die Luft aus und am Ende ließ man die Saison ohne Abstiegssorgen austingeln. Das Team Eutiner SV I erwischte einen katastrophalen Saisonstart, startete dann aber eine Serie und konnte sich sogar noch frühzeitig aus dem Abstiegskampf verabschieden. In diesem Abstiegskampf waren die Teams Lübecker SV IV, Lauenburger SV I, SG Raisdorf I und SVG Friedrichsort I bis zum Ende verstrickt. Während die Friedrichsorter vorzeitig vor der Schlussrunde als Absteiger feststanden, mussten sich die anderen drei Teams noch bis zum Saisonende Sorgen um den Klassenerhalt machen. Dieser wurde letztlich im direkten Abstiegsduell zwischen SG Raisdorf I und Lübecker SV IV entschieden, in dem sich die Hansestädter dann doch noch aus eigener Kraft sichern konnten. Dies gelang mit einer sehr knappen Niederlage auch dem Lauenburger SV I, die sich gegen den haushohen Favoriten SG Turm Kiel II in einem sehr umkämpften Teamkampf tatsächlich die für die Rettung erforderlichen 3 ½ Brettpunkte erkämpfen konnten. Eine beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass der Gast aus Kiel an allen Brettern als teils sehr deutlicher Favorit agierte. Sofern es zwei Absteiger aus der Verbandsliga B geben sollte (das ist zum gegebenen Zeitpunkt aber noch unklar), wird also SG Raisdorf I gegebenenfalls die SVG Friedrichsort I in die Bezirksliga Kiel begleiten müssen.

Und wie sieht es in den Bezirksligen aus?

Im Bezirk Ost konnte sich bereits vor der Schlussrunde das Team SK Kaltenkirchen I die Meisterschaft und das Aufstiegsrecht in die Verbandsliga sichern. Die Teams SK Schwarzenbek II, Segeberger SF II, Lübecker SV V, SK Norderstedt III, Ahrensburger TSV I, SV Bargteheide II, SV Bad Schwartau II und Lübecker SV VI konnten den Bezirksliga-Klassenerhalt sichern, während das Team VfL Geesthacht trotz dem Abschlusserfolg über Meister SK Kaltenkirchen den Abstieg in die Bezirksklasse antreten muss.

In der Bezirksklasse Ost gab es ein wahres Fotofinish mit drei nach Mannschaftspunkten punktgleichen Teams, die sich jeweils nur durch einen halben Brettpunkt voneinander trennten. Meister wurde hier das Team Inselspringer SC Ratzeburg vor den Teams SV Bad Oldesloe II und Möllner SV II.

In der zweiten Bezirksliga Ost (der Staffel B), in der ohne Aufstiegsberechtigung gespielt wird, konnte sich Lübecker SV VII als Meister vor SC Fehmarn und TSV Travemünde platzieren.

Im Bezirk Nord lief die Aufstiegsberechtigung in die Verbandsliga auf ein wahres Aufstiegsendspiel zwischen den Teams MTV Leck II und Eckernförder SC II hinaus. Am Ende setzten sich hier die nordfriesischen Gastgeber durch, die aufgrund des Aufstiegs ihres ersten Schachteams nun sicherlich einen Doppelaufstieg feiern werden. Auch das Team Flensburger SK II konnte lange oben mitspielen, musste sich aber aufgrund eines Aufstellungsfehlers und einer Ergebniskorrektur dann mit einem Mittelfeldplatz zufrieden geben. Die Teams SV VHS Rendsburg II, Kropper SC, SC Schleispringer Kappeln und Husumer SV II spielten diesmal im Aufstiegskampf keine bedeutsame Rolle. Gerade auch die Schleispringer hatten in der letzten Zeit einige Spielerabgänge zu verzeichnen, so dass man diesmal wie sonst so oft keine spielstarke Bezirksligasaison absolvieren konnte.

Die Bezirksligen in den Bezirken West und Kiel sind indessen noch nicht abgeschlossen. Im Westen können noch die Teams Itzehoer SV II und Heider SV I aufsteigen. Allerdings spricht alles für die Steinburger Kreisstädter, die sich den Meistertitel gegen den Tabellenletzten SG Glückstadt II sicherlich nicht mehr nehmen lassen wollen. Ob der Itzehoer SV mit seiner zweiten Mannschaft dann auch das Recht zum Verbandsliga-Aufstieg wahrnimmt ist indessen noch unklar, zumal man dann mit zwei Teams und getrennten Spieler- und Reservekadern in der Verbandsliga antreten müsste. Falls die Steinburger verzichten, würde also der Heider SV I in die Verbandsliga aufsteigen können. Die beiden Teams SK Kollmar I und I SC Wrist-Kellinghusen I haben den Klassenerhalt in der Bezirksliga West bereits gesichert, den Rest der Liga kann es freilich noch erwischen. Definitiv abgestiegen ist der Tabellenletzte SG Glückstadt II.

Als Meister der Bezirksklasse West und damit Aufsteiger in die Bezirksliga steht das Team Büsumer SV I fest. Auch der Vizemeister SV Holstein Quickborn II hat die Aufstiegsberechtigung in die Bezirksliga, was noch zwecks Sicherung des Klassenerhalts der eigenen ersten Mannschaft von Bedeutsamkeit sein könnte.

In der Landeshauptstadt bahnt sich schon seit einigen Spieltagen ein Aufstiegszweikampf zwischen SG Turm Kiel III und SK Doppelbauer Kiel II an. Beide Teams haben noch gute Aussichten auf den Meistertitel und die Aufstiegsberechtigung in die Verbandsliga. Allerdings erscheint es fraglich, ob die Türmer diese Aufstiegsberechtigung auch wahrnehmen würden, zumal das Team SG Turm Kiel II, welches mit vielen Spielern von SG Turm Kiel III besetzt ist, auch in der Verbandsliga verbleiben muss. Die Schachteams TSV Hessenstein und VSF Flintbek I belegen in der Bezirksliga Kiel gesicherte Plätze, während der Rest der Liga im Abstiegskampf verwickelt ist. Besonders der SC Schönberg wird sich mächtig strecken müssen, um den drohenden Abstieg aus der Bezirksliga noch vermeiden zu können.

In der Bezirksklasse Kiel sind indessen die Teams Heikendorfer SV I und SK Doppelbauer Kiel III auf Aufstiegskurs, die Saison im Bezirk Kiel zieht sich aber noch etwas hin.

 

Gespannt dürfen wir darauf achten, wie sich der Schluss in der 1. und 2. Bundesliga gestaltet, welche Auf- und Abstiegsfolgen dies mit sich bringt und welche Teams dann tatsächlich für die verschiedenen Ligen in der kommenden Saison 2016/17 melden werden.