Lange Zeit war die traditionsreiche Kieler SG der unumstritten spielstärkste Schachverein im Umfeld der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Zahlreiche Spielzeiten mit Bundesliga-, Regionalliga- und Oberligazugehörigkeit geben ein entsprechendes Zeugnis darüber. Zwar spielten auch andere Vereine aus der Kieler Region durchaus mal überregional, doch die Kieler SG bestimmte über viele Jahre die Szenerie.
Erst mit Ende der 1980er Jahre bzw. Anfang der 1990er Jahre nahm eine andere Entwicklung ihren Lauf. Der TSV Preetz erstarkte durch den Zugang vieler Ex-KSG-Spieler und etablierte sich zunächst in der Oberliga, später sogar mit Teilnahmen in den beiden Bundesligen. Aber nicht nur dies, aus den Ursprüngen der SpVgg Eidertal erlebte der SC Meerbauer Kiel mit einem nahezu kometenhaften Aufstieg bis hin zum Oberligaaufstieg. Und auch der TuS Hasseldieksdamm-Mettenhof schaffte es bis in die Oberliga. In Kiel und Umfeld gab es plötzlich mehrere Vereine, die sich Hoffnungen auf spielstärkere Entwicklungen machten. Zwar konnte sich der SC Meerbauer Kiel auch aufgrund von personellen Abgängen und einem großen Aderlass aufgrund vieler Mitglieder, die sich dem neu gegründeten SK Doppelbauer Kiel anschlossen, nicht dauerhaft etablieren und man verschwand nach einer Fusion mit der traditionsreichen Kieler SG letztlich wieder ganz von der Schachbühne, doch insgesamt war viel Bewegung in die Kieler Schachszene gekommen.
Zuletzt spielten u.a. die SG Turm Kiel und der ebenfalls im Kieler Schachbezirk beheimatete SC Agon Neumünster in der Oberliga Nord. Eine ähnliche traditionsreiche Geschichte wie die Kieler SG hat die SG Neumünster , der Ursprungsverein sämtlicher Neumünsteraner Schachaktivitäten zu verzeichnen. Die SG Neumünster spielte in Schleswig-Holstein lange eine gute Rolle, doch mit zunehmender Stärke des SC Agon Neumünster verlor die SG innerstädtisch immer mehr an Bedeutung, was letztlich leider in der kürzlich vollzogenen Vereinsauflösung gipfelte.
Insgesamt gibt es ein reges Schachleben im Schachbezirk Kiel, weitere aktive Vereine aus der Kieler Stadtregion sind die SG Kiel Ost, die SVG Friedrichsort und TuS Holtenau, wobei die beiden Vereine aus dem Norden Kiels sogar mehrfach und langjährige Verbandsligaerfahrungen aufweisen. Außerdem gibt es auch einige Vereine, die die Kieler Schachszene jahrelang mitprägten, leider aber nicht mehr mit aktivem Schachbetrieb existieren. Stellvertretend für diese Vereine seien hier nur mal NDTSV Holsatia Kiel, SG Bauernhaus, Post SV Kiel, SC Fördespringer oder auch der SK Königsweg genannt.
Zudem agieren im Schachbezirk Kiel auch einige Vereine, die dem Kieler Umfeld und Nachbarkreisen angehören. Neben den beiden bereits benannten Neumünsteraner Vereinen gab es in Neumünster auch noch die Schachsparte des BSW Neumünster und den FC Torpedo Neumünster, dessen Spieler später ihre Heimat bei den SC Bobbyfischermensfriends Neumünster fanden. Aber auch die Vereine und Sparten Heikendorfer SV, SC Schönberg, TSV Hessenstein, Raisdorfer SG, VSF Flintbek, TSV Klausdorf, SG Plöner See und SG Phönix Gettorf sind auch heutzutage noch über die Kieler Stadtgrenzen hinaus im Schachbezirk Kiel aktiv. Zu diesen Aktiven zählen leider nicht mehr der TSV Kronshagen und der Plöner SV, die an dieser Stelle stellvertretend für ehemalige, durchaus erfolgreiche Schachvertretungen stehen. Auf Bezirksebene sind hier sicherlich auch der MTV Dänischenhagen und die Surendorfer TS zu erwähnen.
In Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt pulsierte die Aktivität rund um das Schachspiel immer, wenn auch in teils sehr unterschiedlichen Ausprägungen. Mit Spannung wird man sicherlich beobachten können, wie sich diese Szenerie in diesem lebhaften Bezirk weiterentwickeln wird.