Am 12. und 13. September fand in Dillingen die Deutsche Schnellschachmeisterschaft in Dillingen in Bayern statt.
Der SC Dillingen hatte ein wunderschönes Ambiente mit liebevoll vorbereitem Buffet zur Verfügung gestellt. Eingeladen war je eine (oder 2) Spielerinnen pro Bundesland. Außerdem gab es fünf Freiplätze, einen Ausrichterfreiplatz und eine Vertreterin des DSB. Letztere trug den Titel WIM. Fünf weitere Titelträgerinnen mit Titel WFM spielten mit. Ich (Anja Yüksel) hatte als drittbeste Frau bei der Landesschnellschachmeisterschaft in Ascheberg, da Meisterin und Vizemeisterin verhindert waren, die Ehre, Schleswig-Holstein bei der Deutschen Schnellschachmeisterschaft der Frauen zu vertreten. Ich stand ganz unten in der Teilnehmerliste, die nächst Höhere hatte rund 300 DWZ mehr, aber dabei sein ist alles. In der ersten Runde bekam ich dann meinen ersten Punkt durch spielfrei. An fast allen Brettern gewannen die Favoritinnen, an zwei Brettern wurde remis gespielt. In der zweiten Runde schlug Christina Winterholler an Brett 1 die Favoritin WIM Manuela Mader. In der Runde 3 und 4 wurde am Spitzenbrett jeweils remis gespielt. Noch war alles offen. Ich spielte in der 4. Runde gegen Helene Giss, die fast 800 DWZ mehr hatte meine erste aussichtsreiche Partie. Ich hatte die Qualität mehr und noch ca. 6 Minuten mehr auf der Uhr und dachte, dass ich es schaffen könnte. Am Ende siegte aber doch die Erfahrung und ich verlor durch Zeit, während meine Gegnerin noch 5 s auf der Uhr hatte. Nach der 5 Runde führte WFM Dr. Anita Stangl mit 4.5 Punkten. Damit war der erste Spieltag beendet. Wir verbrachten im Hotel im Nachbarort Lauingen noch einen netten Abend bei einem vorzüglichen Buffet. Untergebracht war ich im Doppelzimmer mit Marine Zschischang, die für Lehrte spielt und Schachtrainerin ist. Sie war sehr nett und bereitete mich auf die nächste Runde vor. In der sechsten Runde am nächsten Morgen baute die Tabellenführerin ihren Vorsprung auf 5.5 Punkte aus vor einem Verfolgerfeld mit 4 Punkten. Ich spielte gegen Anita Metzner mein erstes und einziges Remis. Ich hatte einen Turm, einen Springer und 3 Bauern gegen einen Turm und 5 Bauern. Da ich nur noch gut 2 Minuten auf der Uhr hatte, bot ich remis an, um nicht auf Zeit zu verlieren. In der 7. Runde schlug WIM Manuela Mader an Brett 1 die Tabellenführerin WFM Dr. Anita Stangl, die anschließend mit nur noch einem halben Punkt Vorsprung führte. In der 8 Runde gewann WFM Dr. Anita Stangl erneut am Spitzenbrett und führte mit ½ Punkt Vorsprung vor WIM Manuela Madel und WFM Heike Vogel, die in der letzten Runde gegeneinader spielen mussten. Das Turnier blieb spannend bis zum Ende, denn noch kämpften drei Spielerinnen um den Meistertitel. In der letzten Runde gewannen dann WFM Dr. Anita Stangl an Brett 1 und WIM Manuela Mader an Brett 2. Damit wurde WFM Dr. Anita Stangl aus Bayern, die an 6. Stelle gesetzt war, Siegerin der DSEM-F 2015. Nach der Siegerehrung machten sich alle Spielerinnen mit Präsentkorb oder einer Dose original Karlsbader Oblaten aus Dillingen wieder auf den Weg. Da ich noch fast 2 Stunden Zeit hatte, bis mein Zug fuhr, bekam ich von Manfred Forscht, dem Vorsitzenden des SC Dillingen, der gleichzeitig Stadtführer ist, noch spontan eine sehr interessante Stadtführung. Das Turnier war für mich ein wunderschönes Erlebnis, das mir sehr viel Spaß gemacht hat.