Bei der DPEM zeigte sich, dass auch in anderen Bundesländern der Einzelpokal leider von den Spitzenspielern/selbst der zweiten Riege ziemlich links liegen gelassen wird.
Zu Unrecht, wenn man die Spannung, Atmosphäre und die Spielbedingungen im Finale berücksichtigt, schön für die 3. und 4. Riege, durchaus eine Reformmöglichkeit beginnend auf der Ebene des Deutschen Schachbundes.Bereits die Vorberichterstattung auf der Homepage eher armselig am Ende als Kleingedrucktes zum DSAM-Finale.
Auch in Schleswig-Holstein waren wir in der Vorrunde ja nur 8 Spieler, sehr schade für den ganzen Aufwand des Spielleiters. Also Leute, der Dähnepokal 2025 startet bald, seit dabei, es ist spannend und macht Spaß und bietet Gelegenheit, sich mal mit Gegnern aus Ligen unter oder über Euch zu messen und mit etwas Los- und Spielglück kann man weit kommen!
Affinität zum Blitzschach und starke Nerven sind dabei nicht zwingend aber hilfreich. So kam kam ich bis unter die letzten 8 durch 2 Blitzentscheide nach schwierigen langen Partien. „Vorbereitung“ fällt in den meisten Runden aus, da erst kurz vorher gelost wird. Um so blöder, dass mein erster Gegner ca 15 Züge plus Folgeideen a Tempo einer eigenen Partie aus dem Vorjahr folgen konnte, so dass ich froh sein musste, ins Remis zu entkommen. Den Blitzentscheid Teil 1 konnte ich mit Schwarz in der heißen Phase für mich drehen, mit Weiß dann Remis zu holen ging problemlos.Leider hatten die Anstrengungen von Anreise und Partie 1 meinem Körper zugesetzt, ein überstanden geglaubter Infekt fing an, zurück zu kehren.
Also in den Top 16 gegen FM Bahne Fuhrmann aus Hamburg mit Weiß abklammern und ab ins Blitzen, auch wenn er das auch gut kann. Meine Erfahrung mit Blitzen und Blitzstichkämpfen setzte sich auch hier durch; mit Schwarz alles wegnehmen und Partie nach Hause bringen, dann mit Weiß nichts anbrennen lassen.Abends war die Stimme fast vollends der Heiserkeit gewichen, die Drogerie schloss um 19 Uhr und ließ mich 18:57 nicht mehr rein, nächste Apotheke mit Spätdienst in 25km… also rasch zu Netto und alles an Pseudomedizin und Hustenbonbons kaufen, was da war…Und dann die blöde Auslosung für das Viertelfinale, gegen den Sieger aus 2021 mit Schwarz, der zudem eine Blitzelo von ca 2460 hatte, was tun. Die lange Partie verteidigte ich mit einem fast studienartigen Ende zum Remis - er hätte mehrfach den Sack zumachen können/müssen. Dann im Blitzen mit Weiß, er bietet Remis im symmetrischen Damenendspiel, ich habe 2,5 Minuten gegen 30 Sekunden und lehne aus Sorge vor der folgenden Schwarzpartie übermotiviert ab, überziehe und verliere, in der Schwarzpartie habe ich nie eine Siegchance, er kommt verdient weiter und wird 2 Runden später Pokalsieger, herzlichen Glückwunsch Thilo Ehmann!
Dass es zum Schluss für mich noch für Platz 4 reicht, liegt an nur teilweise überzeugenden 1,5/2 im Nebenturnier und hoch springenden Buchholzpferdchen, ein versöhnlicher Abschluss, so eine tolle Einzelplatzierung hatte ich auf Deutscher Ebene in meinen ca 40 Schachjahren noch nie - für das Deutsche Schach natürlich trotzdem suboptimal, dass hier nicht zumindest 2400/2500 plus Spieler um die Top-10 ringen.Schöner weiterer Abschluss für mich, da es gesundheitlich auch wieder aufwärts ging: Das abschließende Blitzturnier von DPEM und DSAM konnte ich an 6 gesetzt überzeugend gewinnen, der Start von 7,5/8 im Schweizer System brachte einen Punkt Vorsprung, die unnötige Letztrundenniederlage wieder gegen Thilo blieb folgenlos erneut auch Dank Buchholz -> neuerdings meine Lieblingszweitwertung… :-)
Falko Meyer